Der VielFalterGarten

Wie wird mein Garten ein VielFalterGarten?

Ein schmetterlingsfreundlicher Garten ist vielfältig, bunt und bietet verschiedensten Faltern und ihren Raupen Nahrung und Schutz. Folgendes ist wichtig für einen schmetterlingsfreundlichen Garten: 
    

1) Wildnis zulassen 

  • Schmetterlinge lieben vielfältige und wilde Gärten – es ist der perfekte Lebensraum für alle Entwicklungsstadien der Falter. 
  • Wildblumenbeete/ -wiesen sind die einfachste Art und Weise, Lebensraum für Schmetterlinge zu schaffen. Die Wildblumen eignen sich hervorragend als Nektarpflanzen der ausgewachsenen Falter und dienen gleichzeitig als Futterplatz der Raupen. Saatmischungen und schmetterlingsfreundliche  Stauden können überall erworben werden. Auch  Brennesseln sind wichtige Pflanzen für Schmetterlinge. Die Falter legen ihre Eier auf ihnen ab und dienen dann als Fraßpflanzen für die Raupen. Die Raupen des Adrmirals, kleinen Fuchs und Landkärtchen sind auf die Brennessel angewiesen. Auch Disteln sind Nahrungsquellen für zahlreiche Arten. 

2) Kahlschlag von Hecken vermeiden

  • Hecken und Gebüsche sind wichtige Elemente eines VielFalterGartens. Sie dienen als Ruheplätze für Falter, Raupen, Eier und Puppen. Einheimische Sträucher eignen sich besonders gut für die Anlage von schmetterlingsfreundlichen Hecken. Die richtige Auswahl der Sträucher garantiert ausreichend Nahrung für Falter und Raupen. Geeignet sind beispielsweise Faulbaum und Kreuzdorn. Die Raupen des Zitronenfalters lieben Schlehen, die des C-Falters bevorzugen den Haselbaum. Es empfiehlt sich auch im Winter den Garten nicht vollkommen zu räumen, einige Stängel, Laub- und Reisighaufen dürfen gerne stehen bleiben. 

3) Heimische Arten pflanzen

  • Schmetterlinge meiden exotische Zierpflanzen, da ihre Blätter für die einheimischen Raupen wertlos oder sogar giftig sein können. Zwar ist der Sommerflieder (Buddleja spec.) als Exot ein Schmetterlingsmagnet, so dienen heimische Arten den Faltern nicht nur als Nektar-, sondern auch den Raupen als Fraßpflanzen. 

4) Kräutergarten starten und Kräuter blühen lassen 

  • Gartenkräuter wie Zitronenmelisse, Thymian, Minze oder Lavendel sind perfekte Nektarpflanzen für Schmetterlinge. Die Kräuter sollten unbedingt blühen, damit die Falter auch Zugang zu ihrem Nektar haben. 

5) Sparsam mähen 

  • Auch hier gilt: Wildnis zulassen. Kahle Rasenflächen bieten keine Lebensräume für Insekten. Es empfiehlt sich, das Gras sparsam zu mähen, um den Lebensraum der Raupen und Falter nicht zu verringern und im Mähprozess Raupen oder Eier zu vernichten. Blumenrasen sind tolle Alternativen – Blühinseln aus Margariten oder anderen Wildblumen können zwischen dem gemähten Rasen für Lebensraum sorgen. Außerdem trocknen kahl gemähte Rasenflächen schneller aus!

6) Keine Schädlingsbekämpfungsmittel

  • Dies ist ein wichtiger Schritt zu einem VielFalterGarten. Synthetische Schädlingsbekämpfungsmittel können die Raupen töten und wirken auch oft gegen ausgewachsene Falter. Ebenso können synthetische Dünger und Torfprodukte für Schmetterlinge giftige Stoffe enthalten. 

7) Schmetterlingspflanzen wachsen am besten auf magerem, nährstoffarmen Boden

  • Schmetterlingspflanzen eignen sich also perfekt für Teile des Gartens, welche einen nährstoffarmen Boden haben. 

8) Keine torfhaltige Erde verwenden 

  • Der Torfabbau für handelsübliche Erde zerstört Biotope, in welchen auch Schmetterlinge ihren Lebensraum finden. Dabei werden Moore trocken gelegt und seltene Lebensräume gehen dadurch verloren. Wichtige CO2 Senken gehen durch den Torfabbau verloren und somit trägt der Torfabbau zum Klimawandel bei.

Fraßpflanzen für Raupen: 

  • Ampfer (Rumex)
  • Brennessel (Urtica)
  • Brombeere (Rubus)
  • Disteln (Carduus, Cirsium u.a.)
  • Doldenblütler (Umbelliferae): z.B. Fenchen, Dill, Wilde Möhre,Möhre 
  • Faulbaum (Rhamnus)
  • Fetthenne (Sedum telephium)
  • Flockenblumen (Centaurea)
  • Geißblatt (Lonicera)
  • Ginster (Genista)
  • Gräser – z.B. Knäuelgras, Lolch, Pfeifengras, Rispengras, Schmiele, Schwingel, Trespe
  • Habichtskraut (Hierarcium)
  • Himbeere (Rubus)
  • Hopfen (Humulus)
  • Kreuzblütler (Cruciferae) – z.B. Ackersenf, Kohl, Kresse, Raps, Rüben, Judastaler
  • Kronwicke (Coronilla)
  • Lauchkraut (Alliaria)
  • Natterkopf (Echium)
  • Phlox 
  • Platterbse (Lathyrus)
  • Schmetterlingsblütler (Leguminosae) – z.B. Goldregen, Klee, Luzerne, Platterbse, Wicke 
  • Thymian (Thymus)
  • Veilchen (Viola)
  • Wegerich (Plantago)
  • Weg-Rauke (Sisymbrium)
  • Weide (Salix)
  • Weißdorn (Crataegus)
  • Wicke (Vicia)
  • Roter Wiesenklee (Trifolium pratense)
  • Zitterpappel (Populus tremula)

Nektarpflanzen für Falter:

  • Bartblume (Caryopteris)
  • Blaukissen (Aubrietia)
  • Disteln – zahlreiche Arten und Gartenformen, auch Kugeldisteln (Echinops)und Edeldisteln (Eryngium)
  • Fetthenne (Sedum telephium)
  • Herbstaster (Aster novae-angliae)
  • Judastaler (Lunaria)
  • Lavendel (Lavendula)
  • Flammenblume (Phlox)
  • Prachtscharte (Liatris)
  • Sommerflieder (Buddleja)
  • Steinkraut (Alyssum)
  • Thymian (Thymus)

Quellen: BUND Broschüren “Wie helfe ich den Schmetterlingen?” und “Schmetterlinge schützen” 

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