Der Kaisermantel führt uns vor Augen, wie wichtig gesunde und naturnahe Wälder sind. Vielerorts beobachten wir einen Rückgang der Falterpopulationen. Triste Fichtenmonokulturen sind nicht nur für den Schmetterling des Jahres ungeeignete Lebensräume.
Jochen Behrmann von der Naturschutzstiftung des BUND NRW
Der Kaisermantel wurde zum Schmetterling des Jahres 2022 gewählt
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und die Naturschutzstiftung des nordrhein-westfälischen BUND-Landesverbandes haben für das Jahr 2022 den Kaisermantel zum Schmetterling des Jahres auserkoren.
Der Tagfalter aus der Familie der Edelfalter stehe laut dem Auswahlgremium für die Bedeutung einer intakten Mischwaldkultur. In vielen Fichtenmonokulturen stünden die Bäume so eng, dass nur wenig Licht auf den Waldboden falle und kaum Pflanzen wachsen könnten. Da der Kaisermantel aber auf Bodenbewuchs angewiesen sei, kann er somit nicht ausreichend Nahrung finden. Für den auffälligen Falter sei naturnaher lichter Mischwald der ideale Lebensraum. Auf den Flächen mit abgestorbenen Fichten solle daher künftig besser Mischwald wachsen.
Der Kaisermantel ist der größte Perlmuttfalter und kann ab Juni auch in Sachsen beobachtet werden. Im Frühling erwachen die Raupen aus dem Winterschlaf und verpuppen sich im Frühsommer, bei guter Versorgung mit ihrer Fresspflanze, dem Veilchen. Die Raupe des Kaisermantels frisst nur nachts und wird deshalb selten gesehen.
Hier ein paar kleine Tipps, um den schönen Falter aus der Nähe betrachten zu können:
Der Lebensraum des Kaisermantels ist der Mischwald. Zur Beobachtung eignen sich also Waldränder, Waldwege und Lichtungen. Dort findet er auch seine Nahrung: Disteln, Flockenblumen und Skabiosen. Doch auch viele andere Pflanzen, besonders blau- und weißblütige, ziehen den Schmetterling mit ihrem Nektar an. So kann man ihn auch in Parks oder Gärten finden. Die beste Zeit, um den schönen Schmetterling aus der Nähe betrachten zu können, ist in der Sommerzeit von Juni bis August.
Viel Glück bei der Suche!
